16. November 2020
Die Solutiance AG (ISIN: DE0006926504), Anbieter von Plattform Services für den Betrieb von Immobilien, gibt vorläufige 9M-Zahlen für den Konzern bekannt.
– 9M Umsatz und Auftragseingang ggü. Vorjahresperiode um 100% resp. 17% gesteigert
– 9M EBITDA und Periodenergebnis mit -1.916 TEUR und -2.141 TEUR gegenüber Vorjahresperiode weitgehend unverändert
– Ungebrochenes Wachstum bei Zahl der Kunden (+42%) und Gebäuden mit laufenden Verträgen (+110%) gegenüber Q3 2019
– Deutlich gestiegenes Angebotsvolumen
– Ausblick in Folge von COVID 19 schwierig
In den ersten drei Quartalen des Jahres konnte Solutiance den Umsatz aus Plattformservices gegenüber der Vorjahresperiode um 101% von 656 TEUR auf 1.321 TEUR steigern. Der Auftragseingang lag mit 1.721 TEUR um 17% über dem Vorjahreswert von 1.472 TEUR. Das vorläufige Konzern EBITDA konnte im Vergleich zum Vorjahrleicht von -1.937 TEUR auf -1.916 TEUR leicht verbessert werden. Das vorläufige Periodenergebnis blieb mit 2.141 TEUR auf Vorjahresniveau (- 2.140 TEUR). Dabei ist zu berücksichtigen, dass Solutiance in der Konzernbetrachtung unverändert auf die Aktivierung von Eigenleistungen verzichtet und die hohen laufenden Aufwendungen für die Produktentwicklung vollständig in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Q3-Zahlen
Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 515 TEUR um 238 TEUR und damit 86% über dem Wert der Vorjahresperiode (277 TEUR). Beim Auftragseingang kam es gegenüber dem Vorjahr zu einem Rückgang von 675 TEUR auf 401 TEUR (-41%). Ursächlich hierfür waren in Folge der Corona-Krise auf Kundenseite erfolgte Budgetanpassungen, die zu Auftragsverschiebungen führten. Der Auftragsbestand betrug 1.828 TEUR und lag damit um 72% über dem Wert des Vorjahres (1.064 TEUR).
Starkes Wachstum bei Zahl der Kunden und Gebäude sowie beim offenen Angebotsvolumen
Ungebrochen positiv entwickelten sich auch die Zahlen zu Kunden, Gebäuden und Gewerken. So stieg die Zahl der Kunden um 42% von 24 per Ende Q3 2019 auf 34 per Ende Q3 2020. Der Bestand an Gebäuden mit laufenden Verträgen stieg dabei im Vorjahresvergleich mit 110% deutlich überproportional von 152 auf 319.
Die Entwicklung belegt nicht nur das wachsende Interesse an den von Solutiance angebotenen Services. Vielmehr ist die deutlich gestiegene Zahl an Gebäuden je Kunde eindrucksvoller Beleg für den Nutzwert der Produkte und das Vertrauen der Kunden in die Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
Die Corona bedingte Unsicherheit spiegelt sich auch in dem weiter stark gestiegenen Volumen der offenen Angebote wider. Per 10. November waren Angebote in Höhe von 4.728 TEUR offen, wovon 3.576 auf den Bereich Dachmanagement und 1.152 TEUR auf den Bereich Betreiberpflichten entfielen. Insbesondere im Bereich Betreiberpflichten ist das Interesse seit September deutlich angestiegen. Gleichzeitig leitet sich hieraus die klare Einschätzung ab, dass die Lösungen von Solutiance den Bedarf treffen.
Die bisherigen Abschlussquoten lagen beim Dachmanagement bei 60% und im Bereich Betreiberpflichten bei 30%. Der deutliche Unterschied resultiert aus der Tatsache, dass im Bereich Dachmanagement ein Großteil der Angebote an Bestandskunden geht, die diese in der Regel annehmen. Diese Quote wird mittelfristig auch für die Leistungen im jüngeren Produktbereich Betreiberpflichten erwartet, wo jetzt erste Folgeprojekte angefragt werden.
„Im Rahmen von Dachmanagement 4.0 beauftragen uns Kunden auch für einzelne Gebäude oder Standorte. Das Controlling von Betreiberpflichten entfaltet jedoch nur in kompletten Immobilienportfolios seinen maximalen Mehrwert im Hinblick auf Compliance, Transparenz und Sicherheit. Wenn Kunden also einmal überzeugt sind, haben wir gute Chancen auch den kompletten Bestand zu erschließen.“, so Uwe Brodtmann, Vorstand und CEO der Solutiance AG.
Aktueller Ausblick auf 2020
Per 10. November beträgt die Summe aus gebuchten Umsätzen und Auftragsbestand für 2020 2.199 TEUR (+50% zu 1.468 TEUR in 2019). Wie schon in den Vorjahren ist das 4. Quartal das umsatzstärkste Quartal. Der Auftragsbestand für die Folgejahre betrug per 10. November 1.049 TEUR (+89% zu 556 TEUR in 2019).
Neben dem Witterungsrisiko im Bereich des Dachmanagements führen die Anfang November erneut eingeführten Einschränkungen zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus zu erhöhter Unsicherheit im Hinblick auf die Ausführbarkeit von Leistungen. Bereits im Oktober mussten einzelne Aufträge in den November verschoben werden, da Mitarbeiter von Partnerunternehmen im Dachmanagement positiv getestet wurden und in der Folge die geplanten personellen Ressourcen nicht zur Verfügung standen. Im Bereich Betreiberpflichten kann es, sofern Gebäude wie im Frühjahr / Sommer nicht betreten werden können, ebenso zu einer Verschiebung von Auftragsausführungen kommen.
Zudem zeigt sich, dass Kunden mittlerweile deutlich länger als bisher für Entscheidungen brauchen. Besonders im Bereich Dachmanagement kommt es bei Maßnahmen, die nicht zwingend erforderlich sind, zu Auftragsverschiebungen.
Unter der Annahme, dass Teile des gegenwärtigen Auftragsbestands ins nächste Jahr verschoben werden, diese Differenz aber durch neue Aufträge kompensiert werden kann, erwartet der Vorstand einen Umsatz in Höhe von 2,2 Mio €. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Steigerung um 92% und eine Fortsetzung des dynamischen Unternehmenswachstums dar.
Sicherung der Wettbewerbsposition
Nach wie vor sorgt die Nähe zum renommierten Hasso-Plattner-Institut dafür, dass das Unternehmen Fachkräfte im Bereich IT und Produktentwicklung gewinnen kann. Dazu Vorstand und CTO Jonas Enderlein:“ Wir bieten qualifizierten Fachkräften bereits während des Studiums Möglichkeiten, an spannenden Themen mitzuarbeiten. So haben wir gute Chancen sie nach ihrem Abschluss für eine Vollzeitstelle zu gewinnen.“
Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ist das Unternehmen einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Skalierbarkeit gegangen. Eingehende Dokumente können nun mit einer hohen Wahrscheinlichkeit automatisch klassifiziert und relevante Metainformationen extrahiert werden. Dies verbessert sowohl die Skalierbarkeit als auch den Durchsatz bei der Abarbeitung von Aufträgen im Bereich „Management Betreiberpflichten“.
Der Automatisierungsgrad, vor allem im Bereich der kaufmännischen Abwicklung, wurde weiter erhöht. Auch die Messbarkeit einzelner Prozessschritte in der Wertschöpfungskette wurde verbessert. „Da wir jeden Schritt in unserer Wertschöpfungskette messen können, werden wir zukünftig noch bessere Prognosen zur Abwicklung von Aufträgen und für die Personalplanung entwickeln können. Darüber hinaus wissen wir so immer, an welchen Stellen wir noch weiteres Optimierungspotenzial erschließen können. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung unserer Plattform.“, so Enderlein.
Research und Reports
Im Zuge der am 22. September veröffentlichten Studie vergibt die GBC AG eine Kaufempfehlung für Aktien der Solutiance AG. Das festgelegte Kursziel i.H.v. 4,85€ unterstreicht das hohe Wachstumspotenzial des Unternehmens. Die darin getroffenen Annahmen zur Umsatzentwicklung basieren allerdings noch auf den Einschätzungen des Sommers. Darüber hinaus wurde die Solutiance AG am 5.11.2020 in die Liste „GBC Best of m:access 2020“ aufgenommen und ist unter diesen Unternehmen der Wert mit dem höchsten Kurssteigerungspotenzial.